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Rauchstopp: Eine persönliche Entscheidung und eine Frage des Lebensstils

Die Risiken erkennen ist der erste Schritt zum Rauchstopp. Der Schlüssel zum Erfolg ist jedoch die eigene Motivation. 
Um nur ein Beispiel zu nennen: Während der Schwangerschaft schaffen es immerhin 75% der werdenden Mütter, das Rauchen aufzugeben. Leider fangen die meisten nach der Geburt jedoch wieder an zu rauchen. Warum? Um des Babys willen haben sie auf das Rauchen verzichtet, während ein dauerhafter Rauchstopp eine persönliche Entscheidung voraussetzt, die man für sich, für seine Gesundheit und für seine Zukunft fällt.

Eine Milliarde Tabaktote bis zum Ende des 21. Jahrhunderts

Wie aus einem Artikel hervorgeht, der in dem Fachmagazin Nature Reviews Cancer erschienen ist, rechnet Robert Proctor, Professor für Wissenschaftsgeschichte aus dem US-Bundesstaat Pennsylvania (USA), bis zum Ende dieses Jahrhundert mit über einer Milliarde tabakbedingte Todesfälle. Die Vorhersage des Forschers fusst auf einer Reihe historischer Analysen tabak-bedingter Mortalitätsraten sowie dem jeweiligen Volumen des globalen Rauchkonsums und seiner Folgen. 
Proctor hat insbesondere nachgewiesen, dass Lungenkrebs bis zum 20. Jahrhundert eine äusserst seltene Erkrankung war, so selten, dass die Ärzte seinerzeit jedes Mal überrascht waren, wenn sie einen Fall zu Gesicht bekamen.
Als Erster stellte Isaac Adler 1912 eine Verbindung zwischen der Häufigkeit von Lungen-krebsfällen und dem Raucheranteil in der Bevölkerung her. Die erste quantitative Untersuchung hierzu wurde allerdings erst 1929 in Deutschland durchgeführt. In jenem Jahr lag der weltweite Zigarettenkonsum bereits bei jährlich 600 Milliarden Stück. 
Seither hat sich der Konsum, der 1990 einen Höchstwert erreichte, verzehnfacht. In seinem Aufsatz beschreibt Proctor die verschiedenen Forschungsarbeiten, in denen die epidemische Ausbreitung der Tabaksucht, der Zusammenhang mit Lungenkrebs, die Hindernisse, die der Tabakkontrolle entgegenstehen, und der globale Anstieg der Krebserkrankungen untersucht werden. 
Die Ergebnisse, zu denen der Wissenschaftshistoriker gelangt ist, sind in Statistiken festgehalten, aus denen hervorgeht, dass auf 3 Millionen gerauchte Zigaretten rd. ein Todesfall kommt. Da der Zigarettenkonsum staatlich streng reglementiert ist, dürfte es nach Auffassung von Prof. Proctor nicht schwer sein, anhand der Zigarettenproduktion von Fall zu Fall die langfristigen Auswirkungen der Tabaksucht in Bezug auf ein bestimmtes Konsumvolumen vorherzusagen.
Quelle: Nature Reviews Cancer, 2001/1, 82-86.

Chronisch obstruktive Bronchitis 

Die unbekannte Volkskrankheit
2,5 Millionen Menschen leiden in Frankreich an einer chronisch obstruktiven Bronchitis (COPD). Angeprangert wird – wieder einmal – der Tabak! 
Die Société de pneumologie de langue française (SPL, Gesellschaft für Pneumologie) veranstaltet deshalb eine breite Aufklärungskampagne, um diese Form der Lungenkranheiten besser bekannt zu machen. Die Kampagne richtet sich nicht nur an die breite Öffentlichkeit, sondern auch…an die Ärzteschaft. Denn die chronisch obstruktive Bronchitis wird derzeit viel zu spät diagnostiziert und nicht sachgerecht behandelt. 
Allzu oft wird sie mit Asthma verwechselt. Sie zeichnet sich durch eine fortschreitende Verengung der Atemwege aus und führt zu einer progressiven, aber irreversiblen Verringerung der Lungenkapazität. Die fortgeschrittene Erkrankung äussert sich durch Atmungsinsuffizienz infolge chronischer Atemwegsobstruktion. In diesem Stadium ist der Kranke auf eine Sauerstoff-therapie im Rahmen der häuslichen Pflege angewiesen… 
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) steht die chronisch obstruktive Bronchitis unter den Todesursachen weltweit an 6. Stelle! Und man vermutet eine ausser-ordentlich hohe Dunkelziffer. So sollen in den Industrieländern 12% der Bevölkerung betroffen sein. In Frankreich fallen der Krankheit jährlich 15 000 Personen zum Opfer. Dabei handelt es sich überwiegend um RaucherInnen, denn jeder fünfte Rauchende leidet nach 40 Jahren Nikotinkonsum an chronisch obstruktiver Bronchitis! 
Quelle: Le Quotidien du Médecin, 29. November 2001; ANTADIR (Association Nationale pour le Traitement à Domicile de l’Insuffisance Respiratoire): Dieser Verband hat sich die Behandlung der Ateminsuffisienz im Rahmen der häuslichen Pflege zur Aufgabe gemacht.

Sind Light-Zigaretten weniger schädlich? 

LMehr und mehr RaucherInnen versuchen, mit Hilfe von Nikotinpflastern und anderen Nikotin-Substitutionsmitteln vom Rauchen loszukommen. Durch zahlreiche Informationskampagnen zur Tabakprävention wurde die Öffentlichkeit über die Gesundheitsgefahren der Nikotinabhängigkeit aufgeklärt. Aber nicht jeder hat die Willenskraft, um ein so ehrgeiziges Vorhaben, wie es ein Rauchstopp ist, auch durchzuhalten. Deshalb steigen einige auf sog. Light-Zigaretten um in dem Glauben, sie seien weniger gesundheitsschädlich als „normale“ Zigaretten.
Leider kann heute niemand mit Sicherheit sagen, dass Light-Zigaretten wirklich weniger gesundheitsschädigend sind als normale Zigaretten. Im Auftrag der amerikanischen Nahrungs- und Arzneimittelbehörde FDA (Food and Drug Administration) ist der US-Institut für Medizin (Institute of Medecine) dieser Frage nachgegangen und hat Ende Februar einen Bericht vorgelegt. Danach gibt es nicht den geringsten Anhaltspunkt dafür, dass die Gefahr, die von krebserregenden Substanzen ausgeht, bei diesen Zigaretten für die Rauchenden geringer ist. Man könnte meinen, dass die RaucherInnen von Light-Zigaretten im Vergleich zu traditionellen Zigaretten weniger kresbserregende Bestandteile inhalieren; Raucher von Light-Zigaretten inhalieren dem Bericht zufolge jedoch stärker und rauchen tiefere Züge. Im Klartext: Reden Sie sich nicht ein, dass Light-Zigaretten das kleinere von zwei Übeln seien.Denn auch wer „light“ raucht, raucht!

Grossbritannien: 57 Personen nach Zyban-Einnahme gestorben.

Wie die britische Aufsichtsbehörde für Arzneimittel, die Medicines Control Agency (MCA), erklärte, sei kein ursächlicher Zuammenhang zwischen der Zyban-Einnahme und den 57 Todesfällen nachzuweisen; „in den meisten Fällen könnte durchaus die körperliche Verfassung der betreffen-den Personen“ als Todesursache in Frage kommen. Die Behörde wies weiter darauf hin, dass 14 Patienten das Medikament im Zeitpunkt ihres Todes abgesetzt hatten. 
Bei Zyban handelt es sich um ein Mittel zur Rauchentwöhnung, das von der britischen Pharma-Gruppe GlaxoSmithKline hergestellt wird. Bis zum 30. November 2001 war das Mittel rd. 500 000 Patienten in Gross-Britannien verschrieben worden.
Am 10. Januar 2002 waren der MCA rd. 7000 Fälle gemeldet, in denen nach Einnahme der Zyan-Retard Tabletten „unerwünschte Nebenwirkungen“ – insbesondere Schlaflosigkeit, Juckreiz, Kopfschmerzen, Brechreiz und Schwindel – aufgetreten waren.

Risikofaktor Rauchen: Von Raucherinnen häufig unterschätzt.

Die meisten Frauen wissen, dass Rauchen während der Schwangerschaft gesundheits-schädigend ist: Fehlgeburten, Frühgeburten, Untergewicht bei der Geburt können die Folge sein. Dagegen sind sie sich häufig nicht bewusst, dass Rauchen auch ausserhalb der Schwanger-schaft ihre Gesundheit gefährdet, insbesondere auf Grund der gefährlichen Interaktion von Nikotin und weiblichem Hormonsystem.

Ursächliches Risiko: Zigaretten und Empfängnisverhütung.

Durch Rauchen in Verbindung mit der Pille wird die Bildung von Blutgerinseln und die Schädi-gung von Gefässwänden sowie die Verengung der Gefässe begünstigt. Aus diesem Grund kommt es bei Frauen, die ein orales Verhütungsmittel nehmen, zu einem signifikant höheren Risiko für akute Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Infarkt, akute zerebrale Durchblutungsstörung), Venenentzündungen oder Thrombosen.Nach dem 35. Lebensalter ist das Risiko noch wesentlich höher.

Spätfolgen: Zigaretten und weibliche Hormone, Zigaretten und Hautalterung.

Langfristig beeinträchtigt Rauchen das weibliche Hormonsystem. Die Folgen sind:
·Abnahme der Fruchtbarkeit vor Eintritt der Menopause 
·Verfrühtes Eintreten der Menopause (im Schnitt zwei Jahre früher)
·Abbau der Knochensubstanz nach der Menopause (Osteoporose, Anfälligkeit für Knochen-brüche).
Durch Rauchen wird ferner die Durchblutung und Sauerstoffversorgung der Haut eingeschränkt, was sichtbare Folgen hat: Die Haut wirkt matt und wirdschlaff; es bilden sich vorzeitig tiefe Falten. Die Folgen sind umso sichtbarer, als die Wirkung von Gesichtspflegemitteln durch Rauchen deutlich herabgesetzt wird. Durch Abstinenz vom Rauchen wird dagegen der Alterungsprozess der Haut verlangsamt.

Filmschauspieler rauchen und ihre jugendlichen Fans werden süchtig.

Bilder von Filmstars mit einer Zigarette im Mundwinkel gibt es zuhauf, im Fernsehen wie im Kino. Was sich in puncto Tabaksucht offenbar auf die Zahl jugendlicher Früheinsteiger auswirkt. James Sargent und seine Mitarbeiter haben im US-Staat Vermont eine Untersuchung an 4919 SchülerInnen zwischen 9 und 15 Jahren durchgeführt.
Sie fragten die Kinder bzw. Jugendlichen, ob sie schon einmal eine Zigarette probiert hätten und ob sie einen der Filme gesehen hätten, die auf einer Liste mit 600 Filmtiteln aufgeführt waren. Jeder dieser Filme enthielt – im Schnitt fünf – Szenen, in denen die Zigarette eine besondere Rolle spielte. 
Das Ergebnis der Befragung liess keinen Zweifel übrig. Unter den Befragten, die zwischen 0 und 50 Filmszenen gesehen hatten, die sich ums Rauchen drehten, hatten bereits 4,9% mit dem Rauchen begonnen; diese Zahl stiegauf 13,7% bei denen, die zwischen 51 bis 100 „Rauch-Szenen“ gesehen hatten, und auf 31,3% bei denen, die über 150 entsprechende Szenen gesehen hatten. 
Damit ist eindeutig erwiesen, dass die Filmindustrie mit für die Rauchsucht von Kindern und Jugendlichen verantwortlich zu machen ist. Manche Schauspieler geben sich auch noch dazu her, für bestimmte Zigarettenmarken zu werben, und schliessen höchst lukrative Verträge ab! Ist es nicht an der Zeit, den Trend umzukehren? 
Quelle: British Medical Journal, 15. Dezember 2001.

Verheerende Folgen der Tabaksucht in der Schweiz.

In der Schweiz sterben jährlich 8000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Die tabak-bedingten Gesundheitsschäden verursachen Kosten in Höhe von 10 Milliarden Franken pro Jahr. Dagegen beträgt das Aufkommen aus der Tabaksteuer lediglich 1,7 Milliarden Franken, die nichtin die Tabakprävention fliessen. Hier entschlossen zu Gunsten der Tabakprävention umzusteuern, dazu mochte sich der Bundesrat nicht durchringen, weil er sich nicht mit der Tabakindustrie anlegen wollte.
Für die Tabakprävention setzen sich insbesondere folgende Träger ein, die mit der Fachstelle für Gesundheitspolitik zusammenarbeiten: die Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz (AT), die Lungenliga Schweiz, die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme, die Krebsliga Schweiz, die Gesundheitsförderung Schweiz, die Schweizer Gesellschaft für öffentliches Gesundheitswesen, die Verbindung der Schweizer Ärzte (FMH), der Dachverband der schweizerischen Krankenversicherung (santésuisse) sowie die Stiftung für Konsumentenschutz. 
Quelle: Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz (AT).

Sind Menthol-Zigaretten gefährlicher als klassischeZigaretten? 

Von Erin McClam
ATLANTA (AP) – Stellen Menthol-Zigaretten ein grösseres Gesundheitsrisiko dar als traditionelle Zigaretten? Das konnte durch neuere Studien nicht eindeutig geklärt werden; Wissenschaftler, die zu keinem abschliessenden Urteil kommen konnten, fordern deshalb weitere Untersuchungen.
Einige vermuten, dass Rauchende sich durch den angenehm frischen Menthol-Geschmack dazu verleiten lassen, tiefere Züge zu rauchen und damit mehr Nikotin zu inhalieren. Menthol steht auch im Verdacht, Zellen zu schädigen und das Eindringen von Schadstoffen in die Lunge zu erleichtern, was zu Krebs führt. 
„Jahrelang drehte sich alles um die tödliche Wirkung des Tabaks, so dass die Frage nach den Bestandteilen der Zigarette für uns zweitrangig war“, stellt Jack Henningfield von der John Hopkins University fest. „Jetzt erkennen wir, wie viel von der Zusammensetzung der Zigarette abhängt.“
Menthol ist ein Alkohol, der aus Pfefferminzöl gewonnen wird und zur lokalen Betäubung eingesetzt wird. Er findet in einer Vielzahl von Produkten Verwendung, etwa in Rasiercremes, Mundwässern oder Pastillen für frischen Atem. Zigaretten wird er zugesetzt, um ihnen einen kühleren Geschmack zu verleihen.
Auf einer Konferenz der US-Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) in Atlanta wurden verschiedenen Forschungsarbeiten zum Gefahrenpotenzial von Menthol-Zigaretten vorgestellt.
Dr. Neal Benowitz, klinischer Pharmakologe an der University of California in San Franciso, referierte über eine Studie, die keinen Zusammenhang zwischen Mentholund einer erhöhten Nikotin- oder Kohlenmonoxyd-Aufnahme nachweisen konnte. Karen Ahijevych von der Ohio State University stellte dagegen einen Zwischenbericht vor, der belegt, dass durch Menthol zumindest beim Menschen die Monoxyd-Exposition und die Nikotinkonzentration im Blut verstärkt wird. Noch andere Studien nehmen an, dass Menthol die Zellen schädigt und sie für Krebstoxine durchlässig macht. Die gesundheitlichen Risiken, die möglicherweise mit Menthol verbundenen sind, sind umso alarmierender, als sie Bevölkerungsgruppen mit überdurchschnittlich hoher Nikotinsucht betreffen. Nach Aussage von Dr. Benowitz bevorzugen 75% der schwarzen RaucherInnen Menthol-Zigaretten, während der entsprechende Anteil unter weissen Rauchenden bei lediglich 20% liegt. Auch jugendliche Erst-RaucherInnen greifen vermutlich eher zur Menthol-Zigarette. 
Das CDC-Zentrum in Atlanta forderte die Konferenzteilnehmer auf, sich für die weitere Erforschung des Risikofaktors Menthol einzusetzen. Das Zentrum selbst hat denn auch mit einer umfassenden Studie über den Nikotinspiegel bei Rauchenden begonnen, die von klassischen Zigaretten zu Menthol-Zigaretten wechseln.
Derzeit sind sich die Wissenschaftler zumindest in einem Punkt einig: RaucherInnen von Menthol-Zigaretten tendieren dazu, stärker zu inhalieren, was dazu führen kann, dass sie schneller rauchen und so in kürzerer Zeit mehr Zigaretten konsumieren.
„Menthol kann die Abhängigkeit fördern.“ Zu diesem Schluss kommt Dr. Steve Sidney, der bei Kaiser Permanente (einem kommerziellen Dienstleister auf dem Gesundheitssektor) in der 
Forschung arbeitet. „Und alles, was die Tabaksucht fördert, ist schlecht für die Gesundheit.“

Source: Nature Reviews Cancer 2001/1,82-86

Philip Morris bezichtigt, Zigaretten mit schadhaften Filtern zu vertreiben.

AAmerikanische Forscher werfen Philip Morris Inc. – die Gruppe ist in der Tabakindustrie führend – vor, 40 Jahre lang Zigaretten mit schadhaftem Filter in den Handel gebracht zu haben. Forscher des Krebsforschungszentrum Roswell Park Cancer Institute in Buffalo (New York) behaupten, dass möglicherweise gesundheitsschädigende Fasern und Teerpartikel nicht von den Filtern der beanstandeten Zigaretten zurückgehalten werden. 
„Der Filter der Zigaretten ist schadhaft; es ist dem Zigarettenhersteller Philip Morris seit über 40 Jahren bekannt, dass seine Filter Mängel aufweisen“, stellt Dr. John Pauly vom Roswell Institute in einem Bericht, der in dem Fachmagazin Tobacco Control erschienen ist, fest.
Wie Philip Morris, einer der grössten Zigarettenproduzenten der Welt, in einer Gegen-darstellung erklärte, werde das tabakverursachte Gesundheitsrisiko durch die beanstandeten Filter nicht im mindestens erhöht; auch habe die Firma nicht versucht, den Forschern den Mangel zu verheimlichen. „Wir nehmen die Aussagen der Wissenschaftler, denen zufolge eines unserer Produkte zur Erhöhung der gesundheitlichen Risiken infolge Tabakkonsums beitragen soll, sehr ernst, aber nach unserer Einschätzung der bekannten Daten glaube ich nicht, dass die Filter ein erhöhtes Gesundheitsrisiko für Rauchende darstellen“,sagte ein Unternehmenssprecher. 
Der Anteil von Filterzigaretten am Zigarettenabsatz liegt weltweit bei 90%. Pauly und sein Team stützen ihre Ausssagen auf 61 Dokumente, und zwar Firmenunterlagen von Philip Morris, amerikanische Patente und Gerichtsakten, sowie auf Informationen, die sie über wissen-schaftliche und medizinische Datenbanken bezogen und ausgewertet haben.

Nikotin beeinträchtigt die Neuronenproduktion 

PARIS (AFP) – Nikotin gilt als der eigentlich suchtauslösende Wirkstoff der Zigarette. In einer französischen Studie, die in der Mai-Nummer der US-Fachzeitschrift Journal of Neuroscience veröffentlicht wurde, wird erstmals nachgewiesen, dass Nikotin die Produktion neuer Neuronen drosselt. 
Das haben Forscher vom Institut National de la Santé et de la Recherche Médicale (INSERM) herausgefunden, die Versuche an Laborrattten durchgeführt haben, genauer gesagt, an einer bestimmten Gehirnregion der Tiere, dem Gyrus dentatus. Dieser Gehirnabschnitt zeich-net sich dadurch aus, dass er lebenslang neue Nerveneinheiten (Neuronen) produziert und bei den Lern- und Gedächtnisleistungen eine Rolle spielt. 
Die stimulierende Wirkung von Nikotin auf die kognitiven Prozesse ist seit langem bekannt. Nach neuesten Erkenntnissen kommt es bei starken RaucherInnen infolge Nikotinentzugs offenbar aber auch zu einer Veränderung der Lern- und Gedächtnisleistungen. Das legt die Vermutung nahe, dass das Gehirn bei Dauereinwirkung von Nikotin geschädigt wird und insbesondere die kognitiven Leistungen nachlassen.
Um eine Erklärung für ihre Beobachtung zu finden, die bisher nicht biologisch gesichert ist, entschlossen sich die INSERM-Forscher, die Plastizität (die funktionellen bzw. strukturellen Veränderungen) eines bestimmten Gehirnbezirks an Ratten zu untersuchen. 
Analysiert man die Daten, die an den Nagetieren gewonnen wurden, so zeigt sich, dass die Neuronenproduktion infolge Nikotinzufuhr sinkt, und zwar umso stärker, je mehr Nikotin dieRatten konsumieren. Verglichen mit den nikotinfreien Ratten ging im Verlauf des 42-tägigen Versuchszeitraums bei den Ratten, welche die von den Forschern festgelegte mittlere Nikotindosis (0,04 mg pro kg) aufnahmen, die Zahl der neuen Neuronen um mehr als die Hälfte zurück. 
Wie die Biologen weiter erkannten, lag der Anteil eines charakteristischen Proteins (PSA-NCAM), das normalerweise bei der Neuronenmigration produziert wird, bei den Nikotin-Ratten um 44% unter dem der nikotinfreien Ratten. Ferner starben umso mehr Gehirnzellen ab, je mehr Nikotin absorbiert wurde. 
Die Nikotindosen, die den Ratten verabreicht wurden, entsprechen in etwa denen, die von Rauchern aufgenommen werden, betonten Djoher Nora Abrous und Pier-Vincenzo Piazza, die die Studie unter Leitung von Michel Le Moal an der INSERM-Forschungseinheit 259 in Bordeaux durchgeführt haben. Bisher sind nur wenige Untersuchungen auf die negative Wirkung des Nikotins auf das Gehirn eingegangen; in einigen Fällen wurde diesem Stoff sogar eine positive Wirkung auf das Nervensystem und damit auf die Neuronen bescheinigt.

Macht Rauchen blöde?

Tabak ist schädlich für Lunge, Herz, Arterien und… fürs Gehirn! Die französische Forschungsanstalt INSERM (Institut National de la Santé et de la Recherche Médicale) hat eine Untersuchung vorgelegt, derzufolge es bei starken Rauchern, die das Rauchen aufgeben, zu einer Veränderung der Lern- und Gedächtnisleistungen kommt.
Mit anderen Worten: Je grösser die aufgenommene Nikotinmenge war, desto grösser war die Zahl der zerstörten Neuronen. Gleichzeitig hatte sich die Produktion neuer Nervenzellen verlangsamt… Sie haben vergessen, warum Sie angefangen haben zu rauchen?Dann ist es wirklich allerhöchste Zeit aufzuhören!

Rauchen oder Nichtrauchen: Eine Frage des Lebensstils. 

Wer Sport treibt, ist meist Nichtraucher. Das gilt besonders für Männer. Auch meiden mehr Nicht-rauchende als Rauchende Speisen, die besonders fettreich und zuckerhaltig sind. 
Zigaretten-Süchtige finden dagegen kaum Geschmack an Gemüse wie grünen Bohnen oder Möhren. Auch beim Anblick von Kreuzblütlern – etwa Kohl, Radieschen, Kresse oder Rüben – läuft ihnen nicht das Wasser im Mund zusammen. Und was den Obstanteil an ihrer Nahrung betrifft, liegt er um 20% bis 50% unter dem von NichtraucherInnen…
Sog. starke RaucherInnen, also solche, die mehr als 20 Zigaretten pro Tag rauchen, nehmen weniger Calcium, Vitamin C und Ballaststoffe auf. Ihr Cholesterinspiegel schliesslich ist höher als der jeder anderen Bevölkerungsgruppe…
Kurz, von ausgewogener Ernährung kann bei Rauchenden keine Rede sein. Das ist ihnen auch bewusst. Rund ein Drittel gibt nämlich zu, dass die Art und Weise, wie sie sich ernähren, „wenig oder überhaupt nicht ausgewogen sind“. Das ist im Schnitt nur bei einem von vier Nichtrauchenden der Fall. Aber das überrascht nicht, wenn man bedenkt, dass es sich ja auch beim Tabakmissbrauch um eine suchtbedingte Verhaltensstörung handelt.

Die Rauchsucht hat schon Kinder fest im Griff

Kinder sind schon nach kürzester Zeit „voll drauf“, auch wenn sie nur relativ wenige Zigaretten rauchen, unter Umständen nicht mehr als zwei pro Woche. Das ist das Fazit einer amerika-nischen Studie, die in dem Fachmagazin Tobacco Controll erschienen ist. 
„Bestürzend schnell werden Kinder durch so geringe Mengen nikotinabhängig, dass niemand dies für möglich gehalten hätte“, schreiben die Autoren der Studie in der Vierteljahresschrift, die von der British Medical Journal Publishing Group herausgegeben wird. 
Die Forscher haben 679 Schulkinder in der Altersgruppe der 12- bis 13-Jährigen über einen Zeitraum von 30 Monaten mehrmals befragt. Von 332 SchülerInnen, die einen Rauchversuch gemacht hatten – und sei es, dass sie auch nur einen Zug geraucht hatten – berichteten 40% von Abhängigkeitssysmptomen (unwiderstehlicher Drang zu rauchen, Nicht-Aufhören-Könnnen, Erregbarkeit oder Angst-zustände, wenn man nicht rauchen kann…). Bei den abhängigen Mädchen war die Sucht deutlich schneller aufgetreten als bei den Jungen: im Schnitt drei Wochen (gegenüber 183 Tagen bei den Jungen), nachdem sie anfangen hatten, gelegentlich zu rauchen. 
Der Leiter der Studie, Dr. Joseph DiFranza von der University of Massachusetts, weist darauf hin, dass „einige der Schulkinder binnen weniger Tage, nachdem sie begonnen hatten zu rauchen, dem Rauchen verfallen waren“. 
„Noch überraschender ist, in wie kurzer Zeit bereits Abhängigskeitssymptome auftraten“, schreiben die Verfasser der Studie weiter. Bisher habe man angenommen, dass es erst dann zu einer Rauchsucht bei jungen Menschen komme, wenn mindestens zehn Zigaretten pro Tag geraucht würden. 
Der Studie zufolge rauchten die Befragten, bei denen Symptome einer Tabakabhängigkeit festgestellt wurden, durchschnittlich zwei Zigaretten pro Woche; zwei Drittel davon waren bereits abhängig, bevor sie mit dem täglichen Rauchen begannen. Zum Zeitpunkt des letzten Interviews waren unter den 332 Kindern bzw. Jugendlichen noch 75 Raucher; die Übrigen hatten das Rauchen aufgegeben. 
Kinder reagieren auf Nikotin anders als Erwachsene. Wie die Verfasser annehmen, ist die Entwicklung des Gehirns bei jungen Menschen noch nicht abgeschlossen und darum eher für eine Abhängigkeit disponiert als das Gehirn von Erwachsenen; das sei auch der Grund dafür, dass Nikotin bei Jugendlichen stärker wirke und länger anhalte. „Auf Grund der Ergebnisse, die durch Untersuchungen an Menschen und Tieren gewonnen wurden, habe ich den Verdacht, dass die Nikotinabhängigkeit in vielen Fällen bereits mit der ersten Zigarette beginnt“, fasste Dr. DiFranza seine Erkenntnisse zusammen.

Tribune de Genève, 23. September 2002. 

Rubrik „Encre bleue“ („Blaue Tinte“)
Der heutige Montag ist für mich ein ganz besonderer Tag! Seit dreieinhalb Monaten habe ich wieder einen reinen Teint und eine baby-rosane Lunge: Grund genug zum Feiern!
Jawohl! Schon dreieinhalb Monate, dass ich aufgehört habe zu rauchen. Dem verflixten Glimmstängel, der mir jahrelang gelbe Finger und schwarze Zähne beschert hat, habe ich adieu gesagt, bye-bye, ciao! Ich hatte die Nase gestrichen voll und wollte mir nicht länger von so ’ner blöden Filterzigarette auf der Nase herumtanzen lassen. Ich habe weiss Gott viele verpafft. Wie viele? Wenn man verliebt ist, denkt man nicht nach… 
Ich hab mir gesagt: „Ich will aufhören,aber allein schaff ich das im Leben nicht.“ Da habe ich im Internet die Web-Site des TABAC STOP Center’s entdeckt. Da erfährt man, dass man dank eines 100% natürlichen und schmerzfreien Soft-Laser-Programms von der „Gauloise“ loskommen kann. Und es wird einem versichert, dass „der Endorphinspiegel durch den Laser so gesteigert wird, dass die körperliche Nikotinabhängigkeit nachlässt“. Die Behandlung umfasst zwei Sitzungen von je einer halben Stunde und eine einjährige, kostenlose Nachbetreuung, falls es zu einem Rückfall kommt. Bei der Menge, die ich verpaffte, hätten sich die Kosten der Behandlung in kaum zwei Monaten bezahlt gemacht. Bin darum eines schönen Tages im Juni in besagtem Zentrum in Chêne-Bougeries aufgekreuzt. Mit einem Gerät, nicht grösser als eine Zigaretten-schachtel, hat Jean-Louis einige Stellen meines Körpers behandelt. Um mich von meinen Rauchgelüsten zu befreien und vor Fressorgien und fürchterlichem Stress zu bewahren. 
„Tja…“, sagte ich mir während der Sitzung, während er mir erklärte, dass die Methode in 80% aller Fälle anschlägt…
Also 20% Fehlschläge. In welcher Gruppe ich wohl landen würde? Kaum zu glauben! 
Seit jenem Tag Punkt 17.30 Uhr habe ich keinen einzigen Zug mehr geraucht. Auch wenn ich
ein bisschen gelitten habe, aber viel weniger, als ich dachte.
Endlich kann ich frei atmen. Darauf sollten wir anstossen! 
Julie.

Plötzlicher Kindstod: Ist Tabak schuld ?

Forscher des Institut Pasteur, des Karolinska Institute und des Hôpital Robert-Debré haben entdeckt, dass Nikotin den plötzlichen Kindstod verursachen kann, indem es den Einatmungs-reflex im Schlaf verändert. 

·Wie kommt es zum plötzlichen Kindstod? Tritt er häufig auf?
Wir haben es hier mit der Hauptursache der Säuglingssterblichkeit in Frankreich zu tun: 
rd. 300 bis 400 Sterbefälle pro Jahr. Man weiss noch nichts Näheres über die genauen Ursachen, doch man kennt einige Risikofaktoren. So spielt es z.B. eine Rolle, in welcher Lage der Säugling schläft, ob die Mutter während der Schwangerschaft geraucht hat und – wenngleich in geringerem Masse – ob nach der Geburt in der Umgebung der Wiege geraucht wird (ein rauchendes Familienmitglied stelltein Risiko dar).
·Worum ging es bei den Studien des Institut Pasteur?
Die Untersuchungen über den Zusammenhang zwischen Tabak und plötzlichem Kindstod wurden von drei Forschungslabors durchgeführt: dem Pariser Institut Pasteur, dem Karolinska Institute in Stockholm und dem Hôpital Robert-Debré (das Pariser Krankenhaus ist dem Institut National de la Santé et de la Recherche Médicale, INSERM, angeschlossen). Wir haben erwachsene Mäuse untersucht, bei denen eine Komponente des Acetylcholin-Rezeptors (der zugleich als Nikotin-Rezeptor dient), die sog. Beta-2-Untereinheit, schon bei der Empfängnis der Tiere genetisch inaktiviert worden war (im Gehirn aller Mäuse war dieser Rezeptor also bereits im Fötalstadium untergegangen). Diese Mäuse wurden zusammen mit anderen normalen Mäusen (Kontrollgruppe) in einen Plethysmographen – ein Gerät zur Messung der Atmungsvorgänge – gesetzt, in dem die Tiere einschliefen und spontan aufwachten. Im Verlauf einer Schlafphase wurde die Sauerstoffmenge drastisch abgesenkt, um die Mäuse in Hypoxie zu versetzen. Anschliessend untersuchte man den Aufwachreflex. Dabei stellte man fest, dass der Aufwach-reflex bei den genetisch veränderten Mäusen im Vergleich zu den normalen Mäusen deutlich schwächer war. 
Nach dem Aufwachen atmeten die Mäuse ohne Acetylcholin-Rezeptor anders: Die Atembewegung veränderte sich; durch ungewöhnlich starke Tiefatmung sollte sozusagen die Sauerstoffarmut kompensiert werden.
·Welche Erkenntnisse haben Sie durch die Untersuchung gewonnen?
Es konnte nachgewiesen werden, dass die Beta-2 Untereinheit des Acetylcholin-Rezeptors – das ist zugleich der Nikotin-Rezeptor – für das richtige Funktionieren des Aufwachreflexes unerlässlich ist. Deshalb gehen wir davon aus, dass sich durch anhaltende Nikotin-Exposition im Foetalstadium die Eigenschaften dieses Rezeptors verändern, so dass beim Säugling der Überlebensreflex nach der Geburt verändert ist. Ein Säugling, dessen Rezeptor im foetalen Entwicklungsstadium durch das von der Mutter aufgenommene Nikotin verändert wurde, neigt im Schlaf zu Atemstillstand… Eine schwangere Frau, die raucht! So etwas dürfte es gar nicht geben! Vor allem wenn man bedenkt, dass ausser Nikotin weitere Giftstoffe
– Teer, verschiedene Gase usw. – den Foetus und seine Gesundheit schädigen können.
·Werden am Institut Pasteur weitere Untersuchungen über die schädlichen 
Auswirkungen von Tabak durchgeführt?
Wir erforschen insbesondere die Mechanismen der Nikotinabhängigkeit – Nikotin ist eine Droge – und die Auswirkungen der Entwöhnung, die zu Rückfällen führen.
(Paris Match, 17 Oktober 2002)

Tabak: Jetzt auch noch Brustkrebs!

Raucht Ihre Tochter? Wenn ja, warnen Sie sie: Von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Dickdarm-Mastdarm-Krebs, Krebs der Lunge, der Mundhöhle, des Pharynx, des Kehlkopfs, der Speiseröhre, der Bauchspeicheldrüse, der Niere und der Blase abgesehen, läuft sie auch Gefahr, an Brustkrebs zu erkranken! 
Pierre Band und seine Kollegen vom kanadischen Krebszentrum Brith Colombia Cancer Agency in Vancouver (Kanada) haben die Rauch-Anamnese von Frauen mit und ohne Brustkrebs untersucht. Bei den Frauen, die in den fünf Jahren vor ihrer ersten Regel mit dem Rauchen begonnen hatten, war das Krankheitsrisiko um 70 % höher als bei Nicht-Raucherinnen.
Diese Ergebnisse zeigen, wie wichtig die Tabak-Prävention ist, und zwar schon in frühester Jugend. Wie Pierre Brand erklärte, sind „die Schäden (..) umso gravierender, als das Brustgewebe in der Pubertät besonders empfindlich auf krebserregende Umweltstoffe reagiert“. 
Quelle: The Lancet, 3. Oktober 2002.

Krebspatienten: Zum Aufhören ist es nie zu spät 

„So wie die Diagnose auf Krebs lautet, müssen unbedingt Ausstiegsstrategien angeboten werden, um Krebspatienten bei einem Rauchstopp zu unterstützen.“
Deshalb hat Dr. Ian Olver von dem australischen Krebszentrum Royal Adelaïde Hospital Cancer Centre eine Studie an 348 Krebspatienten und –patientinnen durchgeführt, in der die Wirksamkeit von Techniken der Selbstmotivation mit dem Ziel des Rauchstopps untersucht wird. Das Resultat war nicht gerade überzeugend. Mit dieser Methode soll sich jedoch vorhersagen lassen, welche Patienten bzw. Patientinnen am ehesten in der Lage sind, das Rauchen aufzugeben. Das sind hauptsächlich jene, die die Tabaksucht für ihre Krankheit verantwortlich machen.“Wenn es ums Rauchen geht, müssen Gesundheitsberufler ein besonders offenes Ohr für Patienten haben, um die Beweggründe zu verstehen, die sie zum Rauchen veranlassen. Wenn z.B. jemand raucht, weil er gestresst ist, dann muss die Ursache – der Stress – behandelt werden“, betonte Olver. 
Im Übrigen wolle er mit einem verbreiteten Vorurteil aufräumen: „Viele Patienten glauben, dass es sich nach einer Krebs-Diagnose ohnehin nicht mehr lohnt, das Rauchen aufzugeben. Doch das stimmt nicht. Es ist nie zu spät aufzuhören. Durch den Rauchstopp bessert sich nicht nur die Prognose, sondern auch die Lebensqualität der Patienten.“
Quelle: Von der ESMO (European Society for Medical Oncology) veranstalteter Europa-Kongress für Medizinische OnkologieOktober 2002.

Haschisch für die Lunge schädlicher als Tabak 

LONDON (APF) – Haschisch ist weitaus gefährlicher als Tabak, und heute ist das Rauchen von drei Joints reinem Haschisch genauso schädlich wie das Rauchen von 20 Zigaretten. Zu diesem Schluss kommt eine in England durchgeführte medizinische Studie. Wie in der Studie der Lungen-Stiftung British Lung Foundation mit dem Titel „A Smoking Gun“ („Eine heisse Spur“) weiter berichtet wird, ist die Wirkung von Cannabis in Verbindung mit Tabak noch viel verheerender. Im Teer von Haschischrauch sind doppelt so viele karzinogene (krebserregende) Stoffe enthalten wie im Tabakrauch. 
Die Studie weist nach, dass die mit Haschischkonsum verbundenen Gesundheitsrisiken heute sehr viel grösser sind als in den Sechzigerjahren, da Cannabis im Vergleich zu damals „fünfzehn mal stärker ist“ und der THC-Anteil (Tetrahydrocannabinol, der wirksame Bestandteil im Cannabis) immer grösser wird. Deshalb kommen die Autoren der Studie zu dem Schluss, dass die Untersuchungen aus den Sechzigerjahren heute überholt sind. „Die Statistiken werden viele überraschen, insbesondere all jene, die vom Tabak-Rauchen auf das Haschisch-Rauchen umgestiegen sind, weil es angeblich nicht so gefährlich ist,“ so der Präsident der Stiftung, Dr. Mark Britton, der die Studie kommentierte. „Es ist ausserordentlich wichtig, dass die Leute über die Gesundheitsrisiken aufgeklärt werden, damit sie die Zusammenhänge kennen und um die potenziellen Gesundheitsschäden wissen“, fügte er hinzu und betonte: „Der Bericht geht nicht auf den moralischen Aspekt von Gut und Böse beim Haschisch-Konsum ein; es geht ausschliess-lich darum, dass jeder über die Gefährdung der Atemwege Bescheid weiss.“ „Beim Haschisch-Rauchen sind die Züge vier mal intensiver als beim Rauchen von Tabak; die inhalierte Rauch-menge steigt entsprechend um das Vierfache“, führte die Geschäftsführerin der Stiftung, Helena Shovelton, aus. „Mit anderen Worten: Sie inhalieren tiefer und halten Atem und Rauch länger zurück, bevor Sie ausatmen. Dadurch gelangt eine grösse Menge der Giftstoffe Kohlenmon-oxyd und Teer in die Lunge“, erklärte sie abschliessend.